Thursday, December 14, 2006

Live-Conference mit chinesischem Untertitel oder Zoologischer Garten uebersetzt ins Kongolesische...

Nach einer schlaflosen Nacht diesmal durch erbitterten und nur allzu erfolglosen Kampf gegen Mosquitos, quaele ich mich um 5 Uhr geraedert aus dem Bett. Es ist noch dunkel und dagegen kann auch mein verzweifeltes Druecken des Lichtschalters nichts aendern. Wir wackeln zur 10 Minuten entfernten Mission, wo mich mein heiss ersehnter Tee und ein Omelett erwarten.
Gestaerkt fuer den Tag erreichen wir den Konferenzraum und da uns noch Zeit bleibt, schauen wir uns ein wenig um. Der Eigentuemer gesellt sich zu uns und berichtet stolz, dass hier in den naechsten Wochen ein Zoologischer Garten entsehen wird. 3 fragende Gesichter blicken verwundert um sich- ja aber wo nur?!
Das Grundstueck hinter dem Haus besitzt eine Flaeche von etwa 70 m², auf der bereits 3 kleine Huetten stehen, der Rest ist betoniert inklusive eines alten Swimmingpool und das war’s. Der Nachbar ist wohl auch in Bauwut und gerade dabei vor die ehemals freie Aussicht auf den Lake Kivu ein zweistoeckiges Riesengebaeude zu setzten. Also beim besten Willen ich seh’ da ueberhaupt keinen Platz fuer einen Zoologischen Garten! Wie so oft werde ich eines besseren belehrt- tschuldigung weil Fehlinterpretation des Wortes Zoologischer+Garten. Der Besitzer fuehrt uns zum Rand des Grundstuecks und man staune: zwischen Betonflaeche und Nachbars Neubau haben sich doch tatsaechlich 2 Meter Breit und 10 Meter Lang versteckt! Genuegend Platz also fuer einen langen Kaefig und praktischer Weisse koennen die Nachbarn direkt aus allen Fenstern mit den Tieren auf Haaresbreite kommunizieren! Mein Magen faengt an zu grummeln und das liegt nicht am Omelett und ich ueberlege einen kurzen Moment, ob ich den zornigen Baeren aus meiner Magengrube auf den Idioten vor mir hetzten soll, was aber durch einen zarten Klageruf vereitelt wird. Debby, Carmen und ich drehen uns Richtung Hilferuf und erblicken einen Drahthaufen, indem etwas auf und ab huepft, was sich bei naeherer Betrachtung als angeketteter Redtailmonkey entpuppt. Mein Baer ist nun wirklich in gefaehrlicher Angriffsstimmung und ich bringe uns beide lieber in sicheren Abstand zu Mr. Asshole weil ich kann fuer Nichts garantieren- Debby ist der Profi, ich nur emotionaler Volontaer! Die Vorstellung, dass wir $400 zahlen, um die Raeumlichkeiten zwei Tage fuer eine Tierschutzkonferenz zu nutzen ist ein glatter Treppenwitz, weil lass mich raten, wofuer er das Geld verwendet... vielleicht pflanzt er aber auch ein paar Baeume und ich bin in der Menopause!
Die Einzelheiten des Meetings erspare ich Euch, da sie auch mir erspart blieben, der Mann im Ohr, der fuer meine Uebersetzung zustaendig gewesen waere, ist wohl in Angst vor dem Baeren gefluechtet, dafuer hat sich gegen 16:00 mein Hamster ueberraschend gemeldet und bestand darauf, wieder in meine Backe einzuziehen!
Jaaaah und so erwartete mich eine wilde Dschungelnacht mit Baeren, Mosquitos und einem Hamster!

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